Bürgerräte

Eine lebendige und zukunftsfähige Demokratie besteht nicht nur aus Parteipolitik, Wahlen und kompromisslosen Mehrheitsentscheidungen zu polarisierenden Einzelmaßnahmen. Gefragt sind Dialogformate und neue Methoden der Entscheidungsfindung.

 

Bürgerräte sind ein bewährtes Dialogformat. Sie bestehen aus Gruppen, die per Zufallsprinzip repräsentative Querschnitte aus der Bevölkerung darstellen. Es braucht jeweils ein Thema und eine konkrete Fragestellung. Diese läd dazu ein, in größeren Zusammenhänge zu denken, verschiedene Perspektiven einzunehmen und Verantwortung zu übernehmen. Besonders geeignet (und wirksamer als polarisierende Fragestellungen, die schlussendlich eine kompromisslose Entscheidung erfordern) sind offene Fragen, die mit „Was müssen wir bedenken wenn …“ oder „Was können wir dazu beitragen, dass …“

 

Die proaktiven Frage, der wir uns schon in zwei niederösterreichischen Gemeinden gestellt haben lautete: Was können wir hier zu einem Guten Leben für Alle auf einem gesunden Planeten beitragen? Und welche Rahmenbedingungen können wir in der Region heute setzen, um ein gesundes Leben für die künftige Bevölkerung zu ermöglichen?

 

Wenn die Menschen ernst genommen und in umfassende Entscheidungsprozesse so früh als möglich eingebunden, Betroffene zu Beteiligten gemacht und neue Ideen hereingelassen werden, können wir wieder Freude an der Demokratie bekommen und in gemeinsamer Verantwortung die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen.

 

Referenzprojekte haben in Karlstein und in Waidhofen/Thaya stattgefunden und sind hier dokumentiert. Ein weiteres Projekt in der Gemeinde Waldenstein ist in Vorbereitung.

 

„Mehrheitsentscheidungen lehren Wettbewerb. Was wir brauchen ist Kooperation und Solidarität.“ (Maria Montessori, Reformpädagogin 1870 – 1952)

 

Interview Gemeindezeitung Sitzenberg-Reidling
Interview (68 KB)